Um ihre originalen Produkte zu schützen und somit die Oberhand am Markt zu behalten, versehen die großen Druckerhersteller wie Epson, Canon oder Brother ihre Druckerpatronen derzeit mit einem Chip. Offiziell ist dies jedoch nur um den Füllstand zu bemessen.
Seit einigen Jahren besitzen so manche Druckerpatronen der großen Hersteller einen Chip, welcher den Drucker über den Füllstand der Patrone informieren soll. Dieser Chip verhindert zudem das Auffüllen mit billigen Nachfüllsets und kurbelt dadurch den originalen Patronenkauf an. Gesetzlich ist dies jedoch verboten, denn Druckerhersteller sind verpflichtet Patronen mindestens nachfüllbar zu machen.
Die Druckerhersteller versehen ihre Produkte mit komplizierten Verschlüsselungsmethoden um so lange wie möglich konkurrenzfrei handeln zu können. Die Konkurrenz schläft jedoch nicht, und so dauert es nicht lange bis die Codes auf den Chips geknackt sind. Dies nimmt jedoch oftmals viel Zeit in Anspruch, und Zeit kostet natürlich Geld. Da kann es auch schon mal vorkommen, dass sich verschiedene Anbieter von alternativen Patronen zusammenschließen und die Kosten teilen.
Ein Chip besteht meist aus mehreren Schichten, wobei jede Schicht eine Funktion erfüllt. Wer also einen originalen Chip kopieren möchte, braucht Experten mit dem entsprechenden Know-How. Der Chip muss genau wie das Original funktionieren, darf jedoch die Patentrechte der Originalhersteller nicht verletzen. Ist ein Chip erfolgreich kopiert wird dieser in Masse produziert, an diverse Anbieter verkauft, auf den jeweiligen Produkten befestigt und anschließend über online Shops vertrieben.
Der erste kompatible Chip wurde von dem chinesischen Hersteller Apex hergestellt. Das Unternehmen verkaufte die kompatiblen Chips an alternative Patronenhersteller und machte dabei einen riesen Gewinn. Der Preis der alternativen Patronen schoss aus diesem Grund in die Höhe, trotzdem sind diese immer noch billiger als die meisten originalen Produkte. Gemeinsam mit einem Chip Resetter lassen sich diverse Patronen mittlerweile zurücksetzen und wieder auffüllen. Die Tintenfüllstandsanzeige des Druckers bleibt bei dieser Methode voll funktionsfähig.
Auch in Zukunft werden Druckerhersteller wohl so einiges tun müssen um ihre Produkte vor der billigen Konkurrenz zu schützen. Sei es mittels einem Chip, der von Fremdanbietern nicht mehr geknackt werden kann, oder vielleicht sogar etwas ganz anderem. Wir warten gespannt.